Neulich entdeckte ich per Zufall ein Tier, vielmehr eine Schnecke, in einer meiner Pflanzen, die ich bis dato noch nie zu Gesicht bekommen katte. Ich war ziemlich überrascht, denn Schnecken mit solch einem Aussehen kannte ich bisher nur aus dem Aquarium. Deshalb habe ich mich entschlossen, nun unter dem Titel „Mein Garten – geheim“ jenen Dingen auf die Spur zu kommen, die man normaler Weise eher übersieht, als dass man sie wirklich wahrnimmt. Begleiten sie mich also auf eine Entdeckungsreise zu den Geheimnissen des Gartens, die ihnen vielleicht auch bisher verborgen geblieben sind.

Was ich in einem meiner Anzuchttöpfe entdeckte, ist eine sog. Schließmundschnecke. Diese sind eine Familie der Landlungenschnecken (Stylommatophora), die man u. a. bei feuchtem Wetter an Baumstämmen, Mauern und Felsen beobachten kann. Vom üblichen Bild der rundlich gewundenen Schneckenschale unterscheiden sie sich durch ihr turmartig hoch gewundenes spindelförmiges Gehäuse, das meist 10 Windungen oder mehr aufweist.

Dennoch sind die meisten Schließmundschnecken kleiner als 20 mm, nur die größte einheimische Schließmundschneckenart, Macrogastra ventricosa, die bauchige Schließmundschnecke, erreicht etwa 19 mm Gehäusehöhe. Im Gegensatz dazu ist Clausilia rugosa parvula, ihrem Namen gerecht, die kleinste einheimische Schließmundschnecke und erreicht nur 9,5 mm Gehäusehöhe. Neben ihrer charakteristischen Schalenform unterscheiden sich die einheimischen Schließmundschneckenarten von den meisten übrigen Schnecken außerdem dadurch, dass ihr Gehäuse links anstatt rechts herum gewunden ist. Lesen Sie weiter