Wie schon vor drei Jahren angeregt, haben wir uns dazu entschlossen einen Distelgarten zu haben. Dies ist eine nicht alltägliche, aber sehr interessante Gartenkomposition. Die Pflanzen können mitunter sehr hoch und ausladend werden, beschenken einem aber mit phantastischen Bildern und reizenden Blüten, die ihresgleichen suchen. Inngesamt sind Disteln eine sehr interessante Pflanzenfamilie. Der Name geht lt. Wikipedia auf indogermanische Ursprünge zurück und bedeutet soviel wie „spitz“ oder „stechend“, was sicher gleich jeder nachfühlen kann, der einmal mit einer Distel in näheren Kontakt gekommen ist. Wahrscheinlich hat sie deshalb auch auf einigen Wappen ihren Platz gefunden, um anderen zu signalisieren, das mit dem Träger möglicherweise nicht gut Kirschenessen ist.

Unsere Eselsdisteln haben dieses Jahr ganz gewaltige Exemplare hervor gebracht. Ein Stammdurchmesser von 6cm ist kein Einzelfall und die Höhen liegen bei gut drei Metern. Eine Weinbergschnecke fand sie trotzdem zum Fressen gern und hat ihren Magen trotz der bedrohlichen Abwehr gut gefüllt – ohne jedoch der ganzen Pflanze wirklich zu schaden.

Besonders hervorzuheben wären noch die Insekten, die hier einen Lebensraum finden. Denn die Disteln werden von verschiedenen Hummel- und Bienenarten besucht, die heute in der Landschaft schon sehr selten geworden sind. Auch Falter kommen immer wieder auf einen Kurzbesuch vorbei und schauen, ob es ein Naktarangebot für sie gibt.

Selbst wenn die Disteln dann schon verblüht sind und abzusterben beginnen, gaben sie mit ihrem bizarren Aussehen noch ein schönes, extravagantes Gartenbild ab, besonders in der weichen rötlichen Abendsonne des Spätsommers.

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