Wühlmaus

Wühlmaus im Portrait

Wühlmäuse im Garten sind ein wahre Freude für jeden Gärtner – im absolut negativen Sinn. Nicht nur, dass sie Wiesenflächen über Nacht in Mondlandschaften verwandeln, überall Löcher und somit echte Fallgruben hinterlassen, nagen sie auch von etlichen mit viel Liebe, Aufwand und materiellen Einsatz herangezogenen Pflanzen die Wurzeln ab. Spätestens wenn sich Hügelketten aneinander reihen und verwelkte Pflanzenstumpen das Beet zieren ist Feuer am Dach.

Was von uns landläufig als Wühlmäuse bezeichnet wird, sind eigentlich Schermäuse, und hier bei uns besonders die Ostschermaus oder Große Wühlmaus (Arvicola terrestris). Sie sind große, untersetzte Tiere mit einer Rumpflänge bis 170mm. Die meist nacht- und dämmerungsaktiven Mäuse kommen manchmal, wenn auch selten, tagsüber aus ihren Gängen. Dann ist es gut wenn ein Hund, Katzen oder auch Falken oder Steinkäuze vorhanden sind, die ihnen nachstellen.

Nicht unschuldig am Einwandern der lästigen Nager ist eine veränderte Feldwirtschaft außerhalb des Siedlungsbereiches. Wo sich noch vor wenigen Jahren saftige Wiesen über die Mulden und Hügel zogen, machen sich nun intensiv genutzte Mais- und Kornfelder breit. Somit sind die Tiere gezwungen, sich einen neuen Lebensraum zu suchen. Ein einigermaßen ansprechendes Angebot findet sich nun in den nahegelegenen Gärten. Was liegt also für Wühlmäuse näher als dorthin zu ziehen?

Was aber tun, wenn die geliebten Tulpen, Rosen oder Gemüsepflanzen nicht Opfer der ungeladenen Mitbewohner werden sollen?

Wühlmausfalle in Aktion

Wühlmausfalle in Aktion

Einmal wären Jäger, wie oben beschrieben, schon eine kleine Hilfe. Hunde können, wie die eigene Erfahrung zeigt, die Mondlandschaft dann noch eher vergrößern, was vielfach auch nicht im Sinne des Gartenliebhabers ist. Somit bleiben nur zusätzlich Fallen, Vertreibungsmittel (z.B. Karbid) und Gitter für den Wurzelschutz – die wir nun zusätzlich im Garten einsetzen.

Selbstbau eines Wurzelschutzgitters

Selbstbau eines Wurzelschutzgitters

Das nebenstehende Bild zeigt den Eigenbau eines Wurzelschutzgitters aus verzinktem Drahtgeflecht. Im Handel gibt es solche auch zu kaufen, doch die eigene Herstellung ist keine große Sache und bedeutend billiger. Außerdem lässt sich so das Gitter gut an die erforderliche Pflanzgrube anpassen.

Restlos beseitigen lassen sich die Plagegeister leider nicht, so muss man eben lernen mit den Biestern zu leben – und den Schaden soweit als möglich zu begrenzen.

Wurzelschutzgitter in der Pflanzgrube

Wurzelschutzgitter in der Pflanzgrube

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Bildquellen

  • Wühlmaus: Bildrechte beim Autor
  • 20160823_110603_(640_x_480): Christian Patzl
  • 20160803_165212_(640_x_480): Bildrechte beim Autor
  • 20160804_103845_(640_x_480): Christian Patzl